Zu Musiken von Igor Strawinsky und Jean Sibelius nach dem Libretto von MIchel Fokine // Mit den Bielefelder Philharmonikern
Das Tanztheater Bielefeld widmet sich erneut einem Schlüsselwerk der Ballettmusik: Igor Strawinskys "Der Feuervogel". Die Uraufführung des Stücks schlug 1910 musikalisch wie tänzerisch eine Brücke von der Romantik in die Moderne. Dem damals erst 28 Jahre alten Komponisten verhalf sie zu weltweitem Ruhm. Ergänzt wird Strawinskys Werk durch die nur wenige Jahre zuvor entstandene Tondichtung "En Saga" von Jean Sibelius. Er bezeichnete sie als seine emotional tiefste Arbeit. Interpretiert von den Bielefelder Philharmonikern nimmt die geheimnisvoll-mystische Komposition das Publikum mit auf die Reise in die sagenhafte Welt des Feuervogels. Das Originallibretto erzählt die Geschichte des Prinzen Iwan Zarewitsch, der auf der Jagd nach dem Feuervogel in das Reich des dunklen Zauberers Kastschej eindringt. Dort fängt er den Vogel, lässt ihn jedoch auf dessen Wunsch hin wieder frei. Zum Dank eilt der Vogel dem Prinzen zur Hilfe, als dieser durch Kastschej bedroht wird. Gemeinsam können sie die Macht des Zauberers brechen und die 13 gefangen gehaltenen Prinzessinnen befreien. Iwan Zarewitsch und seine geliebte Zarewna sind glücklich miteinander vereint. Simone Sandroni spürt diesen der russischen Märchenwelt entspringenden Figuren nach und verleiht ihnen psychologische Tiefe. Im Mittelpunkt steht das Beziehungsgeflecht der Protagonisten, das er behutsam in unsere heutige Lebensrealität überträgt. Spannungsgeladene Momente in seiner Choreografie wechseln sich ab mit impressionistischen, leisen Partien. Zu den kontrastreichen Kompositionen Sibelius’ und Strawinskys entsteht so ein atmosphärisch dichter und bewegender Tanzabend.