Mephisto

Aus einer Demokratie wird eine Diktatur. Je­der muss entscheiden, ob er mitläuft oder gegen den Strom schwimmt. Auch Hendrik Höfgen: Er ist Schauspieler, talentiert, ehrgei­zig – ein aufgehender Stern am Theaterhim­mel der Weimarer Republik. Seine große Karriere kommt gerade richtig ins Rollen. Das Hamburger Provinztheater hat er hinter sich gelassen, jetzt ist er endlich dort, wo er im­mer hinwollte: in Berlin. Da wird er von der Machtergreifung der Nazis überrascht. Und nun? Ins Exil? Schließlich hat er oft mit der politischen Linken geliebäugelt. Doch eigent­lich verfolgt er nur ein Ziel: seine Karriere. Als das neue Regime ihm die Hand reicht, schlägt er willig ein. Wie schlimm soll es denn schon werden? Er spielt doch nur Theater.

Mit bestechender Präzision zeichnet Klaus Mann in seinem 1936 erschienenen Roman das Bild eines Karrieristen, der im Streben nach dem Gipfel des Ruhms Stück für Stück seine Freunde und seine Ideale verrät. Die Ähnlichkeiten der Figur Hendrik Höfgens mit dem Schauspieler Gustaf Gründgens führten 1971 zum bis heute offiziell noch bestehen­den Verbot des Buchs. Doch Mephisto ist mehr als nur ein Schlüsselroman über das Who’s who der 30er­Jahre in Deutschland. Es ist Appell und Mahnung zugleich an die Ver­antwortung jedes*r Einzelnen in Zeiten politi­scher Umbrüche.

Ort: 
Stadttheater