Die Schneekönigin

Von Hans Christian Andersen

Kay und Gerda sind Nachbarskinder. Obwohl ihr gemeinsamer Garten eher an einen etwas größeren Blumentopf erinnert, gefällt er ihnen – der gemeinsamen Spiele wegen und weil dort im Sommer die Rosen so herrlich blühen und duften. Ihr Glück wäre ungetrübt, gäbe es da nicht diesen zerbrochenen Zauberspiegel, dessen Splitter durch die Welt fliegen, schöne Dinge in hässliche verwandeln und so allerlei Unheil anrichten. Als eines Tages auch Kay von einem Splitter im Herzen getroffen wird, verliert er alle Lust an der zuvor geliebten kleinen Welt. Er entwickelt eine Faszination für den Winter mit seinen Eisblumen und lässt sich deshalb umso williger von jener unbekannten, kalten Schönheit auf dem Schlitten entführen. Als es Frühling wird und Kay immer noch fehlt, hält Gerda die Einsamkeit nicht mehr aus und begibt sich auf die Suche. Sie gelangt ins paradiesische Reich der Blumenfrau, die alles dafür tut, dass Gerda bei ihr bleibt und ihren Freund vergisst. Vergebens. Gerda will Kay finden. Schließlich hört sie von einem jungen, schönen und klugen Prinzen. Das kann nur ihr Kay sein! Doch welche Enttäuschung, als sie erkennen muss, dass es ein anderer ist. Aus Mitleid schenkt ihr das Königspaar Kleider, Geld und eine Kutsche. Mit diesem ungewohnten Reichtum passiert sie einen Wald und wird zur perfekten Zielscheibe einer Räuberbande. Gerda muss um ihr Leben fürchten und hat Glück im Unglück, denn das Räuber-mädchen beansprucht die Gefangene für sich. Doch die Geschichte ihrer traurigen neuen Spielkameradin rührt das Räubermädchen so sehr, dass es beschließt, Gerda die Freiheit und ein Rentier zu schenken. Die Spur zu Kay führt immer tiefer in den Norden: ins Reich der Schneekönigin. Dort muss Gerda ihren schwersten Kampf bestehen.
 
Ort: 
Stadttheater
© Elena Ringo. Illustration zum Märchen "Die Schneekönigin"