Oper

Il Trovatore

Einst hat Azucena den Tod ihrer Mutter mit eigenen Augen ansehen müssen: Die Grafenfamilie Luna ließ sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Azucena schwor Rache und lebte fortan versteckt. Nun holt die Vergangenheit sie ein. Ihr Sohn Manrico, der Troubadour, liebt Leonora – und sie liebt ihn. Auch Graf Luna will die junge Frau um jeden Preis erobern. Die Männer stehen sich als Rivalen in der Liebe und im ausbrechenden Bürgerkrieg gegenüber. Dann überschlagen sich die Ereignisse: Leonora zieht sich ins Kloster zurück. Manrico entführt sie und sie fliehen.

Diebische Elster

Es wird ernst für Ninetta. Gerade hat sie noch Erdbeeren gepflückt, in heller Vorfreude auf die Rückkehr ihres Liebsten aus dem Krieg. Dessen Eltern, denen Ninetta als Dienstmagd verpflichtet ist, bereiten eine große Feier vor, doch plötzlich steht der Vorwurf im Raum, sie habe Silberbesteck geklaut. Unfassbar real bricht in Ninettas eigentlich so aufgeräumte und verliebte Stimmung die Todesstrafe herein, die der Podestà, der Bürgermeister des kleinen Dorfes, kurzerhand für den Diebstahl verhängt.

Peter Grimes

Peter Grimes ist Fischer und lebt am Rande eines Küstenstädtchens. Er ist schroff, eigensinnig und brutal, ein Außenseiter ohne Frau und Kind. Hart arbeitet er für sein Geld, auch, wie er behauptet, um eines Tages Ellen Orford heiraten zu können. Als sein Hilfsjunge verstirbt, muss Grimes sich verantworten. Die Dorfbewohner, die erst in ihrer Feindseligkeit gegen ihn zusammenfinden, haben ihr Urteil längst gefällt: schuldig. Doch was ist wirklich passiert? Warum nimmt Grimes doch wieder einen Jungen zu sich?

Falstaff

An Selbstbewusstsein mangelt es Falstaff nicht. Woran es ihm mangelt, ist Geld. Denn er genießt sein Leben gern. Nur das leckerste Essen, nur der edelste Tropfen ist für jemanden wie ihn gut genug. So rinnt ihm das Geld durch die Finger und bevor der Magen zu knurren beginnt oder – Gott bewahre! – der Boden der Sherryflasche sichtbar wird, muss dringend Nachschub her. Der angenehmste Weg zu mehr Kapital wäre definitiv eine betuchte Geliebte. Oder angesichts seines enormen Finanzbedarfs besser gleich zwei.

The Convert

In jeder Hinsicht entwurzelt – so fühlt sich die junge Vigdis. Im Jahr 1070 im französischen Rouen in eine Adelsfamilie geboren, schien ihr Lebensweg klar vorgezeichnet. Doch als sie sich in jungen Jahren in den Juden David verliebt, gerät ihre Welt aus den Fugen. Sie entflieht dem Elternhaus und konvertiert zum Judentum, um Davids Frau werden zu können. Von nun an muss sie nicht nur fürchten, den Häschern ihrer Familie in die Hände zu fallen, sondern auch ihre christliche Herkunft verleugnen; schließlich droht ihr als Konvertitin nach damaligem Recht der Scheiterhaufen.

Katja Kabanowa

in drei Akten nach A. N. Ostrowskis Das Gewitter

Um der häuslichen Tyrannei ihrer Schwiegermutter und ihres Gatten zu entfliehen, geht Katja Kabanowa eine Affäre mit dem jungen Boris ein. Ein Gewitter lässt ihr schlechtes Gewissen und ihre Sündenängste kulminieren; sie gesteht ihren Seitensprung – und nimmt sich das Leben.

Der Sandmann

Nach der gleichnamigen Erzählung von E.T.A. Hoffmann

Als sein Vater bei einer Explosion stirbt, stellt der kleine Nathanael im Kopf sofort eine Verbindung zu dem unheimlichen Sandmann her, von dem seine Mutter ihm häufig erzählt. Der streut Kindern, die nicht einschlafen, Sand in die Augen, bis sie blutig herausfallen. Traumatisiert findet Nathanael auch als junger Erwachsener im Alltag Motive dieser Erzählung wieder, bis er eines Tages die schöne Olimpia kennenlernt …

Der Barbier von Sevilla

Rosina ist eingesperrt. Ihr Ziehvater Bartolo will die junge Dame demnächst heiraten, doch sie hat ganz andere Pläne, da ihr vor den verschlossenen Fenstern ein gewisser Lindoro Liebeslieder singt. Wie dem Gefängnis entfliehen? Da kommt der Friseur Figaro ins Spiel, der eine Menge verrückter Ideen hat, um Bartolo zu überlisten.

Johanna auf dem Scheiterhaufen

Lichtspieloper in der Oetker-Halle

Frankreich 1429: Mitten im Hundertjährigen Krieg taucht eine 17-Jährige beim Thronfolger auf, der angesichts der übermächtigen englischen Truppen im Land wie paralysiert ist. Jeanne (dt. Johanna), so ihr Name, bietet ihre Hilfe an, beweist Mut und militärische Führungsqualität, was alsbald zu überraschenden Erfolgen führt: Orléans wird befreit, die Engländer empfindlich zurückgeschlagen und der so wankelmütige Kronprinz in Reims zum neuen König gekrönt.

Carmen

Frei geboren sein und frei sterben, lautet Carmens Maxime. Bindungen – ob an die Arbeit, den Ort oder die Liebe – akzeptiert sie nur auf Zeit. Sie lebt ganz und gar ihr Leben, kostet jeden Moment aus, ohne der Vergangenheit nachzutrauern oder sorgenvoll die Zukunft zu planen. Wie verlockend das klingt für alle von Alltagspflichten und sozialen Normen Gefesselten! Auch der pflichtbewusste Soldat José verfällt der Anziehungskraft dieser so unkonventionellen und selbstsicheren Schönheit. Für sie desertiert er, für sie wird er zum Kriminellen. Trotzdem muss er erfahren: Carmen bleibt frei.